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Infrastruktursteuerer dringend gesucht

Kenntnisse über Software, Computer und Datentransfer sind von großer Bedeutung für moderne Gesellschaften. Für die Sicherung der Zukunft spielen deshalb Aus- und Weiterbildungen im Bereich Digitalisierung eine wichtige Rolle.

Neon-Typo in grün: „Aufstiegs-BAföG im Bereich Digi-talisierung“ und einem Computer Icon in neon-pink.
© BMBF

In wenigen Bereichen der Wirtschaft werden dringender Fachkräfte gesucht als im Bereich Informatik, Computer-Hardware und -Software sowie Internet-Technologie. Die Vielfalt an Bildungsangeboten im Bereich Digitalisierung ist entsprechend groß. Die Kurse, die mit dem Aufstiegs-BAföG gefördert werden, vermitteln fachliche, digitale Kompetenzen. „Bei ihnen geht es nicht um Anwendungskompetenzen, sondern um Kompetenzen, die zum Beispiel dazu befähigen, als Systemadministrator in großen Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen tätig zu sein“, sagt Knut Diekmann, Referent für Grundsatzfragen und Weiterbildungspolitik beim DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag. Die Fortbildungen befähigen dazu, „Infrastruktursteuerer“ zu werden, fügt Diekmann hinzu. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie verhältnismäßig jung das Thema Fortbildung im Bereich Digitalisierung ist. Um diesen Bereich gesetzlich zu regeln, wurde 2002 eine eigene IT-Fortbildungsverordnung erlassen, die noch heute in Kraft ist und ständig angepasst wird. „Es gab damals noch keine geregelten Fortbildungen. Das ist der Hintergrund der Verordnung“, erklärt Diekmann.

Überblick über Fortbildungen im Bereich IT

Die „Verordnung über die berufliche Fortbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik“ nennt fünf Fortbildungen, die unterrichtet und bei Einhaltung bestimmter Kriterien mit Aufstiegs-BAföG gefördert werden:

  • Geprüfter IT-Entwickler/Geprüfte IT-Entwicklerin (Certified IT Systems Manager)
  • Geprüfter IT-Berater/Geprüfte IT-Beraterin (Certified IT Business Consultant)
  • Geprüfter IT-Ökonom/Geprüfte IT-Ökonomin (Certified IT Marketing Manager)
  • Geprüfter Informatiker/Geprüfte Informatikerin (Certified IT Technical Engineer)
  • Geprüfter Wirtschaftsinformatiker/Geprüfte Wirtschaftsinformatikerin (Certified IT Business Engineer)

Voraussetzung für die aufgeführten Fortbildungen ist eine einschlägige Ausbildung in einem IT-nahen Beruf oder der Medienbranche.

Drei beliebte Fortbildungen im IT-Bereich

Eine Fortbildung, die auf einem IT-Ausbildungsabschluss basiert und häufig zu finden ist, ist die des Certified IT Business Managers. Von allen Fortbildungen im Bereich „IT und Medien“ wurde sie im Bereich der IT-Berufe laut der Fortbildungsstatistik 2020 des DIHK am häufigsten gewählt, gefolgt vom Certified IT Systems Manager und dem Medienfachwirt Digital.

1. Certified IT Business Manager (Geprüfte IT-Projektleiter/innen) sind vor allem für die Steuerung von Geschäftsprozessen und das Projektmanagement zuständig. Schließlich werden IT-Maßnahmen häufig im Rahmen von abgeschlossenen Projekten umgesetzt: Sie haben konkrete Ziele, sind zeitlich, finanziell und personell abgegrenzt. Neben den Kenntnissen in der IT rund um Software und Hardware lernen IT-Projektleiterinnen und IT-Projektleiter das Projektmanagement und das Führen eines Teams.

2. Certified IT Systems Manager (Geprüfte IT-Entwickler/innen) leiten betriebliche IT-Prozesse. Typische Aufgaben sind: marktgerechte IT-Lösungen zu finden, zu planen und umzusetzen. Typische IT-Lösungen sind neue Softwaresysteme, IT-Dienstleistungen, aber auch eine Kombination von Lösungen für Hardware und Software. Praktische Beispiele sind die Planung und Entwicklung einer spezifischen Unternehmenssoftware und das Einrichten von Netzwerken. Neben dem technischen Know-how vermittelt die Fortbildung außerdem Kenntnisse im Projektmanagement und der Personalführung.

3. Medienfachwirte Digital (IHK) können im kreativen, gestalterischen und technischen Produktionsbereich tätig werden ebenso wie im Bereich Betriebswirtschaft. Sie planen, entwickeln und ges talten digitale Medienprodukte beispielsweise Informations- und Marketingmaterialien. Dazu gehört die Kalkulation der Kosten, die Qualitätssicherung und die Beachtung rechtlicher Aspekte. So werden in der Fortbildung auch Produktrecht, Arbeitsrecht und Arbeitsschutzbestimmungen unterrichtet. Personalverantwortung ist ebenfalls Teil des Berufs.

IT-Fortbildungen mit dem Schwerpunkt Wirtschaft

Viele IT-Experten sind in der Unternehmensführung tätig – besonders in der Softwarebranche. Einige Fortbildungen verknüpfen deshalb betriebswirtschaftliche und IT-Kenntnisse:

  • Geprüfte Wirtschaftsinformatiker/in (Certified IT Business Engineer) wird zum Beispiel als Strategic Professional angeboten. Diese Fachkräfte können IT-Geschäftsfelder eines Unternehmens dauerhaft am Markt positionieren, sie fortentwickeln sowie strategische Allianzen und Partnerschaften schließen. Zu den Seminarinhalten gehören internationales Handels- und Markenrecht, strategisches Marketing, strategisches Personalmanagement, der Umgang mit landestypischen Verhaltensnormen und -mustern im Rahmen internationaler Geschäftsbeziehungen (interkulturelle Kompetenz) sowie das Projekt-Coaching.
  • Geprüfte IT-Ökonomen/Geprüfte IT-Ökonominnen (Certified IT Marketing Manager) haben die Kernkompetenzen Marketing- und Vertriebskonzepte sowie Beschaffungskonzepte im IT-Bereich oder für IT-Unternehmen. Auch hier spielt das Projektmanagement eine große Rolle. Bei den IT-Ökonomen/IT-Ökonominnen dreht sich alles um die Beschaffung, den Vertrieb und die Vermarktung von IT-Systemen und IT-Dienstleistungen. Hierfür lernen die Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen wichtige Inhalte aus dem Bereich Recht, Betriebswirtschaft sowie Kosten- und Rechnungswesen.

Tipp: Wer eine Fortbildung im IT- Bereich anstrebt, sollte sich beim Anbieter seiner Wahl informieren, ob diese durch das Aufstiegs-BAföG förderfähig ist. Auch die kostenfreie Infohotline zum AFBG hilft weiter: 0800 / 622 36 34.